Zwischen 70 und 100 Interessierte fanden sich am 18. September auf dem Hof im Büel in Glarus ein. Die Energieallianz Linth hatte vor allem Landwirte, aber auch weitere interessierte Personen zu einer Vorführung und Diskussion über elektrische Geräte in der Landwirtschaft eingeladen.
Der Beitrag der Landwirtschaft zum Klimawandel
Zunächst referierte Priska Stierli von AgroCleantech über den Beitrag der Landwirtschaft zur Treibhausgas-Ausstoss der Schweiz bzw. zur Klimaerwärmung. Diese Emissionen der Schweizer Landwirtschaft betragen aktuell rund 7.8 Mio Tonnen CO2, was etwa 16% der Schweizer Treibhausgasemissionen entspricht. Der grösste Anteil kommt in Form von Methan aus der Verdauung der Wiederkäuer, gefolgt von der Düngung und dem Energiebedarf.
Der Umstieg auf elektrische Geräte ist für Landwirte finanziell lukrativ
Die Landwirte geben jedes Jahr 0.5 Mia. Franken für Energie aus. Vergleicht man dies mit der Summe der Direktzahlungen von 2.9 Mia. Franken, so wird klar, dass die Energiekosten für Landwirte einen wichtigen Kostenfaktor in der Landwirtschaft darstellen. Stierli zeigte auf, dass die Energiekosten durch den Übergang von fossilen auf elektrische Geräte (z.B. Hoflader, Traktoren, Transporter) um zwei Drittel verkleinert werden können. Falls der auf dem eigenen Dach produzierte Solarstrom eingesetzt werden kann, ist die Ersparnis sogar noch grösser. Mit anderen Worten: Für die Landwirte lohnt sich der Umstieg auf Elektro-Geräte bzw. Elektromobilität. Die Folien des Vortrages können hier runtergeladen werden:
Elektro-Transporter und Elektro-Traktor
Dies war dann dass Stichwort für die Vorführung von elektrischen Geräten. Zunächst überzeugte der elektrische Tranktor Rigitrac von Sepp Knüsel AG (Fotos siehe unten) durch seine Agilität und lautlose Bewegung. Mit den eingebauten Batterien ist z.B. ein kontinuierlicher Mähbetrieb während 7 Stunden problemlos möglich «mehr als jeder Glarner Bauer jemals benötigen wird – selbst wenn er noch das ganze Gras des Nachbarn mähen will» bemerkte Sepp Knüsel schmunzelnd.
Danach zog der elektrische Transporter von Aebi ebenso überzeugend seine Runden. Bei ihm handelt es sich um ein umgebautes Standard-Gerät, welches derzeit auf dem Stoos im Einsatz ist.
Als nächstes wurden kleinere landwirtschaftliche Geräte wie Handmäher, Rasenmäher, Kettensägen, Laubbläser, usw. vorgeführt, bevor die anwesenden Gäste Gelegenheit erhielten, die Geräte selber zu testen.
Bei Most und Raclette wurde noch intensiv über die Zukunft der Landwirtschaft diskutiert. Ein grosser Dank für die Organisation des Anlasses der Energieallianz Linth geht an unsere beiden Vorstandsmitglieder Franz Schnider und Fritz Hefti.