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Energiebilanz und Selbstversorgungsgrad von Glarus Nord

Wie viel Energie könnte in Glarus Nord produziert werden? Wie hoch ist der heutige Selbstversorgungsgrad?

Eine Studienarbeit an der Hochschule Wädenswil befasste sich mit der Energieversorgung der Fusions-Gemeinde Glarus Nord. Die heutige Situation wurde analysiert und Vorschläge für die Zukunft erarbeitet. Wussten Sie zum Beispiel, dass mit der ungenutzten Abwärme der KVA Niederurnen theoretisch sämtliche Wohnungen im ganzen Kanton Glarus geheizt werden könnten? Oder dass sich 60% aller Minergie- Gebäude des Kantons in Glarus Nord befinden?

Originalfassung der Studie «Energieautarke Region Glarus Nord» von Alice Hefti, Studentin an der Hochschule Wädenswil (Studiengang Umweltingenieurwesen). Diese Untersuchung wurde im Frühling und Sommer 2009 durchgeführt. Die meisten Daten sind mit den Grundlagen für den kantonalen Energierichtplan 2009 abgestimmt worden.

 

Welche Vorteile hätte eine grössere Unabhängigkeit bei der Energieversorgung bzw. eine energieautarke Region?

Bei der Präsentation der oben erwähnten Studie informierte Ann-Kristin Peterson zunächst ganz allgemein über die vielen Vorteile einer autonomen Energieversorgung. Sie gab in ihrem Vortrag auch eine Übersicht über analoge Bestrebungen für energieautarke Regionen im In- und Ausland.

Folien der Präsentation von Ann-Kristin Peterson

 

Präsentation der wichtigsten Ergebnisse der Studie «Energieautarke Region Glarus Nord»

  • Der Selbstversorgungsgrad bezüglich Energie beträgt in Glarus Nord aktuell 28%. Ohne Verhaltensänderung könnte er auf ca. 75% erhöht werden. Mit Verhaltensänderungen bei der Mobilität wäre ein Selbstversorgungsgrad bez. Energie von 100% erreichbar.
  • Schätzungsweise 25 Mio. Franken pro Jahr fliessen für den Einkauf von Energie von Glarus Nord ins Ausland. Je mehr Energie lokal produziert werden kann, desto kleiner wird dieser Betrag. Die lokale Energieproduktion schafft auch Arbeitsplätze.
  • Das Potential der effizienteren Nutzung von Energie (ohne Komforteinbusse) ist 4 Mal grösser als das Potential der zusätzlichen Energieproduktion. Der Austausch von ineffizienten mit effizienteren Technologien schafft (und sichert) ebenfalls Arbeitsplätze in der Region.
  • Investitionen in Energieeffizienz sollten wie Investitionen in neue Kraftwerke behandelt werden (Investoren, Amortisationszeit, Umweltwirkung, Verantwortung, Sekundärnutzen)
  • Mit der (heute ungenutzten) Abwärme der KVA Niederurnen könnte theoretisch ganz Glarus Nord (und noch mehr) geheizt werden. Die Abwärme der KVA Niederurnen stellt das grösste heute bekannte Potential für die zusätzliche Energiegewinnung in Glarus Nord dar.

Folien der Präsentation von Jürg Rohrer

Die Energieallianz Glarus möchte die aufgezeigten Vorteile einer möglichst energieautarken Region für Glarus Nord, Mitte und Süd umsetzen. Eine Ausdehnung auf weitere Gebiete (Linthebene) ist vorgesehen, zur Zeit aber wegen beschränkter Ressourcen nicht prioritär.