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Der Bundesrat klärt über Windenergie auf

Windkraftwerke im Abendrot

Swiss Eole berichtet, dass «Gemäss den Schätzungen des Bundesamtes für Energie in der Schweiz jährlich 36 Millionen Vögel aufgrund menschlicher Aktivität getötet (werden): rund 30 Millionen sterben durch Hauskatzen, 5 Millionen kollidieren an Glasfassaden und 1 Million erwischt es im Verkehr.» Der Bundesrat beantwortet damit die Frage von François Pointet, Nationalrat GLP in der Fragestunde vom 13.12.21 im Parlament.

Vogelschutz bei Windkraftanlagen strenger als bei Glasfassaden

Pro Windenergieanlage sterben jährlich 20 Vögel. Diese Zahl wurde von der Vogelwarte Schweiz anlässlich einer Studie im Windpark Peuchapatte, (JU), erhoben. Im Vergleich dazu kollidieren in der Schweiz an Glasfassaden jährlich rund 1 Million Vögel. Für den Bau von Glasfassaden ist jedoch keine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgesehen, wie dies im Rahmen des Planungsverfahrens einer Windenergieanlage in der Schweiz erforderlich ist.

Bis auf 10-20% der Bestandteile von Windkraftanlagen sind wiederverwendbar

Auf die Frage von Nationalrätin Therese Schläpfer, SVP, antwortete der Bundesrat, dass Windenergieanlagen nach Ablauf ihrer Lebensdauer fast vollständig rezykliert würden: 80 bis 90 % einer Windenergieanlage seien leicht wiederverwendbar, weil sie aus Metallen wie Stahl und Kupfer sowie aus Beton bestünden. Die Metalle würden direkt wiederverwendet, die Betonteile fänden als Strassenschotter eine weitere Verwendung. Das Recycling der Rotorblätter hingegen sei schwieriger, da sie aus Faserverbundstoffen bestünden, die ebenso in der Automobilindustrie und im Schiffsbau verwendet würden: „Ausgediente Rotorblätter können in Zementwerken verbrannt und die entstehende Asche als Zuschlagsstoff für den Zement verwendet werden. Auf diese Weise werden die Rotorblätter energetisch und stofflich wiederverwertet“. Zudem hält der Bundesrat in seiner Antwort vom 13.12.21 fest, dass „heute (…) in zahlreichen Forschungsprojekten die Rückgewinnung der Faserstoffe untersucht (wird), so dass diese in Zukunft wiederverwendet werden können. Parallel dazu werden neue Materialien für Rotorblätter erforscht, die später einfacher rezykliert werden können.“

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